Städtisches Leben im Mittelalter. Schriftquellen und by Evamaria Engel

By Evamaria Engel

Dieses Buch über das städtische Leben im Mittelalter ist Quellenwerk und Darstellung zugleich. Der Leser erfährt, wie der Stadtbewohner lebte und sich versorgte, welche Rechte und Pflichten er hatte, welche Regeln und Ordnungen seinen Alltag bestimmten, ob er Bildung erwerben konnte und wie Frömmigkeit und Kirche sein Leben prägten. Viele städtische Schichten und Gruppen werden ins Bild gesetzt. Auf den Kaufmann mit seinem ausgedehnten Handel konnte die Gesellschaft nicht mehr verzichten. Vertrauen und Betrug, Gewinn und Schulden, Abgaben und Unfrieden erschwerten oder förderten seine Geschäfte. Das Buch erzählt von Reichtum und Lebensstil, Familie und Haushalt, Geburt und Tod. Der Handwerker bestimmte mit seiner Produktionsvielfalt die städtische Wirtschaft – und auch die Handwerkerin stand ihren Mann. Genossenschaftliche Vereinigungen boten dem Handwerker Interessenvertretung und Schutz, Ausbildung, Erziehung und soziales status, religiöse Gemeinschaft und Geselligkeit. Lehrlinge und Gesellen, Diener und Mägde, Arme, Bettler und Kranke lebten von eigener Arbeit und milden Gaben, zumeist mehr schlecht als recht. Schriftliche, bildliche und gegenständliche Quellen berichten über alle diese Aspekte städtischen Lebens im Mittelalter. In Einleitungen und Kommentaren wird dem Leser eine Interpretationshilfe zum Verständnis dieser Zeugnisse angeboten. Aus ihnen sprechen Zeitgeist, Lebensumstände, Gefühlswelt, Bewältigungsstrategien für die alltäglichen Schwierigkeiten und Sorgen ebenso wie Freud und Leid des in der deutschen Stadt des Mittelalters lebenden Menschen.

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August 1111], Zwei Notare bestätigen die von Kaiser Heinrich V. am 14. August 1111 den Bürgern von Speyer verliehenen Privilegien. In: Urkunden Speyer, Nr. 14, S. 17ff. (Übers, auch bei Hergemöller, Bernd-Ulrich, Nr. 21, S. ) Die räumliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Speyer sowie die Förderung ihrer Bürger waren im 11. und beginnenden 12. Jahrhundert vor allem den salischen Kaisern zu verdanken, die sich hier im Dom beisetzen ließen. Ein Privileg Heinrichs V. vom 14. August 1111, dem Tag der Beisetzung seines Vaters im Dom, befreite die Bürger von einer für ihre wirtschaftliche Aktivität lästigen Abgabe an den Bischof, nämlich vom buteil, einer für Hörige typischen Abgabe vom Nachlass eines Verstorbenen.

Als der Bischof und die Domherren das hörten, gaben sie ihm die Schlüssel sogleich zurück und sagten, dass sie die Pforte nicht mehrfür sich fordern wollten. 1307. Magdeburger Schöppenchronik, S. 180. Hand ab, wer die Stadtbefestigung beschädigt Man soll auch wissen, wer von der Stadtbefestigung etwas abreißt, es sei von der Mauer oder dem Graben oder womit die Stadt befestigt ist, der ist schuldig, 10 Pfund zu zahlen. Hat er das Geld nicht, so schlägt man ihm die Hand ab, wenn man es ihm nachweist.

Welcher Mann oder Bergmann im [Freiberger] Bergbaugebiet wohnt, der soll seinen Besitz in der Stadt mit den Bürgern versteuern. 5. Wer einen Hüttenbetrieb in einem Dorfe oder auf dem Vorwerk besitzt, der soll seinen Besitz hier in der Stadt versteuern mit den Bürgern, solange er Anteil an dem Betrieb hat. 6. Wer in der Stadt ansässig ist und seinen Besitz in der Stadt versteuert, der soll zu Recht auf dem Lande keine Steuern zahlen von dem, was er mit seinem Pflug erarbeitet. 7. Hat jemand Roggen, den er für seine Nahrung braucht, oder Gerste, die erfür sein Bier verwendet, oder Fleisch zu seiner Speise oder ein Pferd, das ihm als Reittier dient, oder Kleider und silberne Gefäße, die er benutzt, oder Schmuck, der nicht feil ist, oder Anteile am Bergwerk, sie seien ergiebig oder nicht, so soll er all das zu Recht nicht versteuern.

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